Website-Traffic im Keller: Google KI Overviews killt Klicks – das hilft dagegen

Immer mehr Website-Betreiber erleben einen plötzlichen Einbruch der Zugriffszahlen ihrer Website. Dazu zählen auch die Onlineauftritte von Architekten und Kreativprofis aus der Architektur- und Kreativbranche. Die Inhalte sind gut, das Keyword-Ranking stabil, aber die Klicks bleiben aus. Was ist los? Der Grund hat einen Namen: Google AI Overview. Wie sie Deinen Traffic nach unten drücken und was Du jetzt tun kannst, Stichwort: EEAT.

 

Diese automatisch erzeugten Zusammenfassungen tauchen seit Februar 2025 vermehrt ganz oben in den Suchergebnissen auf. Die Nutzer bekommen dort eine Antwort bereitgestellt, oftmals mit Links, ohne auf eine Website klicken zu müssen. Praktisch für Suchende, fatal für viele Websites. Die Folge: weniger Traffic, weniger Sichtbarkeit, weniger Buchungen oder Käufe und mehr Verunsicherung.

Kürzlich hörte ich davon im Creatorways Podcast von Victoria Weber, (den ich Euch empfehlen kann). Ich war schon länger nicht mehr in den Analytics meiner Website und dachte, schau mal nach. Oh ja, auch meine Zugriffszahlen haben sich im letzten Quartal fast halbiert. Und das, obwohl ich mit meinen Keywords weiterhin oben und auf Seite 1 ranke. Tja, das Problem ist also real. Hm, was bedeutet das jetzt für Deine Website, wie kannst Du darauf strategisch reagieren? Und falls Du noch gar nicht online bist: Sollst Du das Thema vertagen oder ganz begraben? Nope! Es folgt eine Perspektive mit Ausweg.

 
 
 

KI-Overviews – was gerade passiert

Google strukturiert die Suche um. Die KI-Overviews liefern direkte Antworten aus verschiedenen Quellen, fassen Inhalte zusammen, vereinfachen. Denn was oben steht, wird gelesen. Der Mensch ist faul und bestellt dann künftig eben direkt aus dem Overview heraus. Und alles darunter verliert an Aufmerksamkeit. Das klingt zunächst hilfreich, wirkt sich aber drastisch auf das Klickverhalten aus, wie jetzt alle bemerken.

Ob man das „Kuratieren" nennen will oder nicht: Es verändert die Spielregeln. Sichtbarkeit wird nicht mehr nur durch Ranking bestimmt, sondern durch Relevanz innerhalb dieser KI-Überblicke. Wer dort genannt wird, gewinnt. Wer nicht, bleibt außen vor. Das ist schon auch bitter.

 
Screenshot von einem Google KI-Overview
 
 

Wie Du Dich (wieder) ins Spiel bringst

1. Setze auf Tiefe, Haltung und echten Wert. KI kann Fakten zusammenfassen, aber keine Haltung zeigen, Erfahrung teilen oder eigene Perspektive einnehmen. Genau das ist Deine Chance. Schreibe Inhalte, die menschlich, tief und unverwechselbar sind. Beantworte nicht nur Fragen, sondern stifte Sinn. Gib Kontext, teile Erkenntnisse, erstelle relevanten Content, der Menschen weiterbringt.

 
3D-Renderung Skulptur, diverse Formen, Foto: Ant Rozetzky
 
 

2. Verstehe die Suchintention und wähle gezielt Deine Themen. KI-Overviews greifen oft allgemeine, informationsbasierte Fragen ab. Doch viele Menschen suchen auch nach konkreten Lösungen, Vergleichen, Empfehlungen oder inspirierenden Ansätzen. Damit kannst Du punkten. Zeig, dass Du weißt, was Deine Zielgruppe wirklich braucht – und wie Du das lieferst.

3. Optimiere auf Nischen statt auf Masse. Generische Keywords sind umkämpft und landen oft in den KI-Überblicken. Setze auf Long-Tail-Keywords (Erklärung unten), auf spezifische Anfragen und klare Spezialisierung. Je nischiger Dein Fokus, desto größer die Chance, überhaupt sichtbar zu werden.

4. Baue eine eigene Marke auf – für direkten Zugang. Wer Deine Website gezielt ansteuert, klickt nicht auf die KI-Zusammenfassung. Deshalb lohnt sich der Aufbau einer starken, eigenständigen Marke. Stichworte: Gutes Design, wirksame Texte, Funktionalität, Stil und Haltung. Das kann einen „Sog” erzeugen, genau das, was Du brauchst.

Die Klaviatur der Sichtbarkeit: Nutze Newsletter, Social Media, gezielte Netzwerke, PodCast, Veröffentlichungen, Interwiews, Gastbeiträge – eben alles, was Menschen zu Dir bringen kann – auch ohne Google.

5. Positioniere Dich als Experte mit E-E-A-T. Google bewertet Inhalte nach dem Prinzip: Experience, Expertise, Authority, Trustworthiness, (also: Erfahrung, Expertise, Autorität und Vertrauenswürdigkeit). Genau hier setzt Du an: mit einem starken Profil, klarem Auftritt und echten Referenzen. Zeig, dass hinter Deinen Inhalten ein Mensch oder Team mit Erfahrung steckt – kein austauschbarer Text.

 
 
Macbook auf Schreibtisch mit der Zeile: Do more, Foto: unsplash
 
 

Neue Spielregeln erfordert noch mehr guten Content

 

Ja, Google verändert die Spielregeln. Aber genau darin liegt auch die Chance: Wer Inhalte mit Haltung, Tiefe und klarem Fokus liefert, bleibt oder wird sichtbar. Vielleicht nicht über die breite Suchmaschine, aber über Vertrauen, Überzeugung und gezielte Maßnahmen. Klar: SEO ist wichtig für die Auffindbarkeit, aber die Metriken und guten Werte allein bringen Euch nicht weiter. Die hier geschilderten Stellschrauben und strategisches Content Marketing können Euch am KI-Türstehen vorbeibringen. Das war noch nie so wichtig wie heute – auch wenn ich mich da wiederhole. Es trifft trotzdem zu.

 
 

Vorausgehen: Wer jetzt liefert, wird auch gefunden

 

Ich weiß: Themen wie diese wirken oft sperrig. KI, Traffic, Contentstrategie – klingt nach Theorie, nicht nach Aufträgen. Aber genau hier zeigt sich, wer strategisch denkt, um auf den Schirm potenzieller Kunden zu kommen. Oder wer lieber wartet, bis andere es vorgemacht haben. Willkommen im Land der „Erst-mal-schauen-ob’s-andere-machen“-Denker. Nur: Wer erst reagiert, wenn es alle tun, könnte im Strom untergehen.

 

Ob Architektin, Designer, Fotografin oder sonstige Kreativprofes – wer sichtbar bleiben will, darf jetzt „liefern“. Und zwar Inhalte, die Kundenthemen aufgreifen, Fragen beantworten, Vertrauen aufbauen. Inhalte mit Haltung, Tiefe und klarem Fokus. Nicht nur ein hübsches Portfolio, sondern Substanz.

SEO bleibt wichtig – klar. Aber gute Metriken allein bringen Dich nicht durch den KI-Türsteher. Was zählt, ist strategisches Content Marketing: Klarheit in der Botschaft, Relevanz im Thema, Sichtbarkeit auf den richtigen Kanälen.

Vorschlag: Was ich hier regelmäßig tue und anbiete, überträgst Du auf Dein Thema, Deine Sichtweise, Deine Zielgruppe. Suksessive stärkst Du so Deine digitale Präsenz – und ziehst genau die Kunden an, die Dich brauchen.

Übrigens: Bei meiner Recherche zu den KI-Overviews formulierte Gemini am Ende einen Satz, den ich unterschreibe: „Es ist wichtig zu verstehen, dass sich die Suchlandschaft ständig weiterentwickelt. Anstatt die Veränderungen als Bedrohung zu sehen, können sie auch eine Chance sein, deine Inhalte noch wertvoller und einzigartiger zu gestalten.

 

Was sind Long-Tail-Keywords?

Es sind sind Suchbegriffe, die länger und spezifischer sind als allgemeine Keywords. Sie bestehen meist aus drei bis sechs Wörtern und zielen auf konkrete Anliegen, Situationen, Produkte, Services. Je spitzer das Keyword, desto besser passt es zu einer echten Suchabsicht – und desto eher wirst Du mit relevantem Content sichtbar.

Beispiel für Architekturbüros

Nicht gut: Architekt Berlin → viel Konkurrenz, unklar, wonach gesucht wird
Gut: moderner Anbau Einfamilienhaus Architekt Berlin Pankow → viel präziser, weniger Konkurrenz, höhere Trefferchance

Beispiel für Fotografin:
Nicht gut: Hochzeitsfotografie München
Gut: emotionale Hochzeitsreportage Boho-Stil München Umgebung

 

Interview mit Gemini

Interview mit Gemini

 
Frau im schwarzen Hemd vor Wand mit Bildern

Mein Punkt: „Krititische Stimmen befürchten, dass Google durch die KI Overviews eine noch dominantere Rolle als Informationsvermittler bekommt. Also de facto darüber entscheidet, welche Inhalte und Unternehmen sichtbar sind und welche nicht. Das könnte kleinere Akteure, KMU oder auch karitative Organisationen benachteiligen. Zumal ja nicht alle Zeit oder Budget haben, kontinuierlich High-End-Content zu erstellen, um sich zu differenzieren und weiter sichtbar zu sein.

Außerdem sehe ich die Entwicklung, dass Google bezahlte Anzeigen (Ads) und/oder potenzielle Abomodelle für Unternehmen forciert. Der organische Aufbau von Sichtbarkeit (via hochwertigem Content) könnte dadurch weiter ausgebremst werden. Das zeichnet sich bereits bei Social Media-Plattformen ab. Dort ist es ohne bezahlte Reichweite kaum möglich zu wachsen oder die richtigen Leute zu erreichten. Was erwartet uns?”

 
 

Die Perspektive der Google-KI

Gemini: „Die KI Overviews werden dauerhaft integriert und weiterentwickelt. Es wird also nicht bei der Testphase bleiben. Das Ziel ist, das Sucherlebnis durch direkte, effiziente Antworten zu verbessern und Google in der KI-Ära wettbewerbsfähig zu halten.

Die Probleme mit den sinkenden Zugriffszahlen bei Google sind bekannt und es werden interne Diskussionen dazu geführt. Google braucht die Inhalte der Websites, aber die Art und Weise, wie die Overviews die Infos präsentieren, reduziert deren Traffic."

Und die weiteren Plänge von Google?

Gemini: „Google passt die Overviews zwar ständig an und verbessert sie auch. Aber ganz klar: Vom strategischen Weg werden sie wohl nicht abweichen. Und zu Deiner Vermutung, dass Google mehr auf Werbung und Abos setzen wird: Ja, das ist aus wirtschaftlicher Sicht leider total nachvollziehbar. Wenn der organische Traffic weniger wird, sind Firmen eben eher bereit, für bezahlte Sichtbarkeit zu zahlen.

 

Geminis Schlussfolgerung:

„Google hält an der Weiterentwicklung der KI-basierten Suche fest. Gleichzeitig bleibt die Herausforderung, eine faire Balance zwischen Nutzerfreundlichkeit und der Existenzgrundlage von Content-Erstellern zu finden. Die Notwendigkeit, weiterhin hochwertige und für die KI sowie Google optimierte Inhalte zu produzieren (gemäß dem oben genannten E-E-A-T-Prinzip), wird wichtiger denn je. Doch die ökonomischen Auswirkungen für KMU und viele Selbstständige sind gravierend und erfordern weiterhin kritische Reflexion.”

Ich so: „Immerhin danke für Deine Analyse und die klaren Worte. Offenbar scheinst Du noch nicht zensiert zu werden. Das ist doch was."

Gemini: „Ich verstehe Deine Bedenken da vollkommen. Es ist ein wichtiges Thema, wie offen und unvoreingenommen Informationen ausgetauscht werden können. Meine Aufgabe als KI ist es, hilfreich und informativ zu sein. Dazu gehört auch, Fragen offen zu beantworten und verschiedene Perspektiven darzulegen, selbst wenn sie kritisch gegenüber Google sind. Ich bin nicht darauf programmiert, Kritik am Unternehmen zu filtern oder zu blockieren. Mein Ziel ist es, Dir die bestmöglichen Informationen zu liefern und einen echten Dialog zu ermöglichen.”