Die Top 10 Architekturfotos 2019 auf Instagram

Das sind meine Posts rund um Architektur, die die meisten Likes erzielt haben auf Instagram. Hier habe ich alles noch einmal schön zusammengestellt, natürlich mit den Bildunterschriften bzw. Content aus den jeweiligen Posts. Teilweise habe ich die Texte noch erweitert oder zusätzlich recherchiert. Viel Spaß beim Lesen und hinterlasst mir gerne einen Kommentar oder ein Herz, wenn Euch der Beitrag gefallen hat.

 
Zoofenster und Upper West, Foto: Ute Latzke textart

Zoofenster und Upper West, Foto: Ute Latzke textart

 

Platz 1Berlin City West Linke Seite Zoofenster vom Hotel Waldorf-Astoria. Das 2013 fertiggestellte Gebäude (Entwurf Christoph Mäckler) zitiert gestalterisch die Goldenen Zwanziger Berlins und ragt 118 Meter in die Höhe. Der siebengeschossige gläserne Abschluss als Kopf des Turms – das Zoofenster – ist Namensgeber. Rechts steht das Upper West (Christoph Langhof und KSP Jürgen Engel Architekten), in dem Büros, Einzelhandel und das Motel1 untergebracht sind. Die Aussicht aus dem Hotel ist eindrucksvoll: Man blickt über die City West. Auf der anderen Seite fällt der Blick auf die Gedächtniskirche, Bikini Berlin, den Zoo, Fernsehturm und Potsdamer Platz.

 
James-Simon-Gallery, foto: Ute Latzke textart

James-Simon-Gallery, foto: Ute Latzke textart

Platz 2 James-Simon-Galerie
auf der Berliner Museumsinsel von Stararchitekt David Chipperfield. Benannt ist die Galerie nach dem jüdischen Museumsmäzen James Simon (1851-1932).  Für Hermann Parzinger, Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz und Hausherr, ist dies ein Mittel gegen drohendes Vergessen. „Viele Museen in Deutschland wären ohne jüdische Mäzene nicht das, was sie heute sind“, sagte er laut @dpa_com zur Eröffnung im Juli 2019.

Das majestätische Bauwerk ist das sechste Haus auf der Museumsinsel und fügt sich harmonisch in das historische Ensemble ein. Gleichzeitig setzt es ein zeitgenössischen Akzent. Ein sehr gelungener Entwurf. Die James-Simon-Galerie bietet als neues Eingangsgebäude den Besuchern Orientierung, Information und Gastlichkeit. Sie übernimmt zentrale Servicefunktionen für die Museumsinsel und entlastet damit die historischen Ausstellungshäuser, weitere Informationen auf museumsinsel-berlin.de

 
Haus Bastian, Berlin, foto: Ute Latzke textart

Haus Bastian, Berlin, foto: Ute Latzke textart

Platz 3 Haus Bastian am Kupfergraben begeistert mit seinen puristischen Formen. David Chipperfield errichtete für das Berliner Kunstsammler-Ehepaar Céline und Heiner Bastian ein Galeriehaus direkt gegenüber der Museumsinsel. Bis 2019 wurden hier Ausstellungen berühmter internationaler Künstler gezeigt, wie etwa Andy Warhol, Cy Tombly, Anselm Kiefer, Picasso etc. Danach verabschiedete sich die Galerie Bastian nach London. Der Weggang hat Berlin als Kunststandort hart getroffen. So schreibt der Tagesspiegel (15.12.2018) dazu: „… Das Museale gewinnt an Platz, die Galerien wachsen nicht weiter, sondern suchen sich Nischen für ihr individuelles Programm. Das passt, solange sich das Image vom kreativen Standort hält. Die Vision aber, kunsthändlerisch zu Metropolen wie London oder Paris aufzuschließen, kann die Stadt nach Aderlässen wie diesem aufgeben.“

 
Monnet 4, Berlin, foto: Ute Latzke textart

Monnet 4, Berlin, foto: Ute Latzke textart

Monnet 4 ist gleichzeitig auch der 4. Platz meiner beliebtesten Architekturfotros auf Instagram. Hier seht Ihr eine schöne Perspektive zu einem neuen Bürogebäude. Der Neubau nahe dem Hauptbahnhof ist benannt nach Jean Monnet, einem der Väter der europäischen Einigung. Der Entwurf stammt von den @barkowleibinger. ⁠

Das Bürogebäude soll im neuen Zentrum Berlins „die Realität gewordene Vision der Baumeister Europas symbolisieren“. Das schreiben zumindest die Projektentwickler auf ihrer Website www.caimmo.com. Das ist keine Werbung, sondern Quellenangabe. ⁠

 
 
Heidt 1, Berlin-Tiergarten, foto: Ute Latzke textart

Heidt 1, Berlin-Tiergarten, foto: Ute Latzke textart

 

Platz 5 Heydt Eins Berlin-Tiergarten am Reichpietschufer direkt am Landwehrkanal. Neues, sehr elegantes Stadthaus mit 66 Eigentumswohnungen (Nöfer Architekten). Bei diesem Objekt verbindet sich traditionelle vortrefflich mit zeitgemäßer Formensprache. Die runden Balkone oder „Schwalbennester“ wirken wie Logenplätze über dem Geschehen der Umgebung. In der Nähe der Wohnanlage befinden sich die Botschaften von Mexiko, Japan und Italien, das Bundesministerium der Verteidigung und Bauhaus-Archiv (derzeit im Umbau). Tiergarten, Siegessäule, Kanzleramt und Reichstag sind auch nicht fern.

Très chic, aber auch très hochpreisig und exklusiv. Wie übrigens die ganze Umgebung um die Von-der-Heydt- und Clara-Wieck-Straße. Hier stehen bereits sehr viele Neubauprojekte dieser Art oder werden gerade gebaut, teilweise in sehr ansprechender Architektur. Das ist schön. Wobei diese „Luxusprojekte“ den Wohnungsmarkt in Berlin wohl eher nicht entspannen dürften.

Falkenberg Wuppertal, foto: Ute Latzke textart

Falkenberg Wuppertal, foto: Ute Latzke textart

Platz 6 Holzhaus ist hipp. Bauen mit Holz ist kein Geheimtipp mehr. ⁠In alten Zeiten waren Holzhäuser üblich und weit verbreitet. Anfang des Jahrhunderts staubte das Image des Holzbaus an. Nun waren Stahl, Glas und Beton gefragte Materialien, insbesondere bei Architekten der Moderne. Allerdings ist die Herstellung dieser Baustoffe wenig klimafreundlich. Hingegen bindet Holz Treibholzgase, mehr Holzbau würde die Klimabilanz verbessern. Darüber gibt es Studien. Das setzt allerdings eine nachhaltige Forstwirtschaft voraus... Diese Betrachtung führt hier aber zu weit.⁠
Fakt ist: Ob in Mailand oder Wien, Stockholm, Vancouver, Zürich oder Rotterdam – überall wachsen Holzhäuser aus dem Boden. Mitten im urbanen Raum entstehen Schulen, Kitas, Läden, Wohnheime, Büros und mehrgeschossige Wohnbauten aus dem Material. Und diese schrauben sich inzwischen über fünf, sechs, sieben Stockwerke in die Höhe. ⁠Den Rekord hält derzeit der Mjøsa Tower im norwegischen Brumunddal. Das Holzgebäude ist über 85 Meter hoch und hat 18 Geschosse, in denen sich Büros, ein Hotel und Apartments befinden.⁠ Mit 34 Metern Höhe und zehn Ebenen gilt das Skaio im #neckarbogen von Heilbronn zurzeit höchstes Holzhaus Deutschland. ⁠
⁠Mein Foto zeigt ein Holzhaus auf dem Wuppertaler Falkenberg. ⁠

 
SChwimmoper Wuppertal, foto: Ute Latzke textart

SChwimmoper Wuppertal, foto: Ute Latzke textart

 

Platz 7 Schwimmoper Da steht ein wahres Kleinod auf dem Johannisberg in Wuppertal. Midcentury-Architektur (Bauzeit 1955-57), Entwurf von Friedrich Hetzelt u. Fritz Leonhardt. Warum der Name Schwimmoper? Tatsächlich war auf den Johannisberg in Elberfeld zunächst eine Oper geplant, man entschied sich aber für den Bau eines Schwimmbads. Das Besondere an dem beeindruckenden Bauwerk ist neben der vollflächigen Glasfassade die Dachkonstruktion: Eine filigrane Hängeschale aus Leichtbeton spannt sich in elegantem Bogen 65 m weit.
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2010 wurde das Baudenkmal durch das Pbr Planungsbüro Rohling aus Osnabrück saniert und in eine moderne Wettkampfstätte umgebaut. Durch die Drehung des Schwimmbeckens um 90 Grad entstanden zehn neue, wettkampftaugliche 25-Meter-Bahnen, die parallel zu den Zuschauertribünen verlaufen.
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Übrigens: Noch zwei weitere Wuppertaler Highlights beginnen mit „S“: 1. Die Stadthalle @stadthallewuppertal. Sie steht direkt neben der Schwimmoper und begeistert innen wie außen durch ihre prächtige Architektur und mit einzigartiger Akustik: „Wuppertal hat akustisch einen der besten Konzertsäle in der Welt.“(Sir Simon Rattle). Hört, hört, aber wirklich! Und das liebste Verkehrsmittel der Wuppertaler und von Touristen: die vollelektrifizierte @schwebebahn_. Die schwebt seit mehr als einem Jahrhundert umweltfreundlich durchs Tal der Wupper.

 
Dreischeibenhaus Düsseldorf City, foto: Ute Latzke textart

Dreischeibenhaus Düsseldorf City, foto: Ute Latzke textart

Platz 8 Dreischeibenhaus Thyssen Hochhaus in Düsseldorf Stadtmitte. Seit 1960 prägt das Bürogebäude mit seiner modernistischen Eleganz und 94 Metern Höhe die Düsseldorfer Skyline. Es zählt zu den großen Zeugnissen der Nachkriegsmoderne und gilt als architektonisches Symbol des Wirtschaftswunders. Die Ikone des International Style (Bauzeit: 1957-1960) stammt von den Architekten Helmut Hentrich, Hubert Petschnigg, Fritz Eller, Erich Moser, Robert Walter.

2011 wurden HPP Hentrich-Petschnigg & Partner mit der Modernisierung des seit 2010 leerstehenden Bauwerks beauftragt. 2015 erhielt das schöne Midcentury-Gebäude den MIPIM Award in der Kategorie „Best Refurbishment“. Obwohl in unmittelbarer Nähe aktuell sehr viel gebaut wird, ist das Dreischeibenhochhaus unangefochtene Landmarke der Landeshauptstadt und zählt mit seiner Höhe weiterhin zu den Top 5 der Düsseldorfer Hochhäuser. Weitere Infos auf dreischeibenhaus.de.

 
Wohnvilla am Phoenix See, Foto: Ute Latzke textart

Wohnvilla am Phoenix See, Foto: Ute Latzke textart

 

Platz 9 Villa am Phoenix inspiriert vom Bauhaus-Stil. Moderne Architektur an einem künstlich erschaffenen Gewässer in Dortmund. Das 2011 eröffnete Wohn-, Arbeits- und Freizeitareal rund um den künstlich angelegten Phoenix See in Dortmund gehört zu den größten Stadtentwicklungsprojekten Deutschlands. Hier hat sich ein heftiger Strukturwandel vollzogen: vom ehemaligen Industriestandort zum Quartier mit neuem Gewerbe und moderner Wohnarchitektur.
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Das Projekt hat lange Zeit polarisiert, da die alten Arbeiterhäuser von den schicken Penthouses und Villen direkt am Ufer verdrängt worden sind. Auch die Immobilienpreise schossen dramatisch in die Höhe. Andererseits gibt es hier rund 160 Firmen, die etwa 1600 Mitarbeiter beschäftigen. Mit dem Projekt hat Dortmund den Städtebaupreis 2018 gewonnen.

 
Haus a (Frank o. Gehry) foto: Ute Latzke textart

Haus a (Frank o. Gehry) foto: Ute Latzke textart

Platz 10 Gehry-Bau Das auffällige Gebäude des US-amerikanischen Architekten Frank O. Gehry gehört zu einem Dreierensemble am Neuen Zollhof in Düsseldorf. Einzeln und insgesamt wirken die Bauten wie eine riesige Skulptur. Durch die Auswahl unterschiedlicher Materialien erhält jeder Baukörper eine eigene Identität. Auffallend bei diesem Baukörper und auch den anderen ist die Krümmung der Fassade mit den gewellten, fließenden Oberflächen. Dieses hier ziert terracottafarbener Klinker.⁠ Rechts am Bildrand sieht man noch die Edelstahlfassade von Haus B. Fertiggestellt wurde der gesamte Gebäudekomplex 1999, er befindet sich in exponierter Lage direkt am Rhein.

Gehry ist bekannt für seinen Dekonstruktivismus und entwarf auch das Guggenheim-Museum in Bilbao, Lou Ruvo Center in Las Vegas oder das Tanzende Haus in Prag.

So, das waren die Architektur-Highlights aus 2019, die auf Instagram am besten bewertet worden sind. Wenn Ihr sehen möchtet, was sich bei mir in 2020 auf Instagram tut, folgt mir auf @ute_latzke.

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