Einfache Texte sind voller Kraft, brauchen aber Zeit

Texten? Total easy! Ein bisschen schreiben, redigieren oder korrigieren, hier ein Wort umstellen dort eins streichen… und fertig. Ist doch keine große Sache? Für mich schon. Denn Auftraggeber und Projekte sind individuell, genau wie ihre Bedürfnisse, Ziele, Produkte, Services und Strategien. Dafür habe ich keine Textschablone und es gibt keine Standardlösungen.

 

Texten in all seinen Facetten und Formaten – ob für Architektur, Corporate Publishing, Website, Presseinformationen oder auch journalistische Fachartikel – erfordert zunächst fundierte Recherche. Dazu gehört Thema, Auftraggeber, Produkte und Zielsetzung zu verstehen sowie die Märkte und Wettbewerber. Erst dann lassen sich Ideen, nutzwertiger Content und eine passende Tonalität entwickeln. Geschrieben ist bis dahin immer noch nicht viel. Zumal: Oftmals sind Interviews zu führen oder Termine wahrzunehmen, was zusätzlich Zeit frisst.

Themen und Formate variieren in Inhalt und Anspruch. Es ist etwas anderes, Artikel für ein Lifestylemagazin zu kreieren oder Websitetexte für eine junge Digitalagentur, ein renommiertes Medienhaus oder einen Autohersteller zu verfassen. Wieder eine andere Baustelle sind Texte für Architektur, Interiordesign und Immobilien oder Fach- und PR-Artikel, etwa für einen Produzenten von Industrieanlagen: Hier gilt es, komplexes technisches Fachwissen so zu vermitteln, dass trotzdem alles verständlich und locker leicht zu lesen ist. Sonst steigt der Leser aus oder schläft ein.

Ihr schreibt selbst? Dann formuliert Eure Botschaften klar, einfach und je nach Branche emotional. Stellt Euch dabei immer Eure Zielgruppe vor. Dann seid Ihr auf Augenhöhe und textet Euch ins Herz und Hirn der Leser und potenziellen Kunden. Gute Texte stehen für Qualität und sind ein Zeichen der Wertschätzung extern wie intern. Stellt Euch vor: Ihr und Eure Mitarbeiter bringt Topleistung und seid mit Herzblut dabei. Aber die Texte auf Website oder in Imagebroschüren sind lahm oder strotzen vor Fehlern!?! Eine fatale Wirkung nach außen wie innen.

Übrigens: Die größte Challenge sind kurze Texte, die benötigen viel mehr Zeit als viele annehmen. Denn hier geht es um die Essenz. Das erfordert eine extreme Sprachverdichtung, bei der nichts vom Kern der Botschaft verloren gehen darf. Da feilscht man um jedes Wort und jeden Buchstaben, bis es passt. Schon Goethe bemerkte (oder waren es Jonathan Swift, Heinrich von Kleist?): „Ich schreibe dir einen langen Brief, weil ich für einen kurzen keine Zeit habe.“

Am Ende ist es doch so: Bilder bzw. Design und Texte machen gemeinsam einen starken Auftritt. Deshalb liebe ich es, zu Netzwerken und bei Projekten direkt mit den Designern, Webdesignern und Grafikern zusammenzuarbeiten. Nur dann ist alles einem Guss und die Marke überzeugt optisch und inhaltlich.