Marketing macht Architekturbüros und Innenarchitekten sichtbar und bringt ihnen mehr Anfragen

Strategisches Marketing ist für Architekturbüros essenziell und effektiv. Es verleiht Visionen Leben, zieht Aufmerksamkeit auf realisierte Projekte und steigert Eure Bekanntheit. Wo Fotos nicht mehr ausreichen, schließt Content Marketing die Lücke und verbindet Planer-innen und Interessenten. Letztlich führt das zu mehr Aufträgen und unternehmerischer Autonomie. Ein Kompass durch die Vielfalt Maßnahmen.

 
Häuserschlucht aus zwei gegenüberstehende  Wanddetails
 
 

Mit 40.000 Architekturbüros in einem gesättigten Markt stehen potenzielle Kunden vor einer unübersichtlichen Auswahl. Gleichzeitig sind Aufträge im Wohnungs- und Wirtschaftsbau um 7 % rückläufig (zdb). Manche Büros sind weniger davon betroffen, andere haben zu kämpfen. So oder so ist es sinnvoll, Marketing zu betreiben und das Unternehmen auf ein solides Fundament zu stellen. Der Artikel gibt Euch einen Überblick, wo Ihr ansetzen könnt.

Volatiles Neugeschäft

Im Hinblick auf das Neugeschäft sagen mir Architekten oder Architektinnen oft, sie würden empfohlen. Das ist erfreulich, aber reicht das angesichts der Lage aus? Empfehlung haben nur begrenzte Wirkung, z.B. privater Wohnungsbau, speziell gehobene Eigenheime: Wie viele Menschen aus dem Kreis eines begeisterten Auftraggebers möchten denn tatsächlich bauen, falls sie es sich leisten können? Eben.

Zudem bedeutet eine Empfehlung nicht, dass die Zusammenarbeit später harmonisch verläuft (= problematische Kunden). Und dann gibt es Planer, die ein 10-köpfiges Team aufgebaut haben und sich von einem Großkunden abhängig gemacht haben. Mittelfristig fehlen weitere Optionen. Ein riskantes Unterfangen, das zu vielen schlaflosen Nächten führen dürfte.

Laptop und Modellhaus als 3D-Visualisierung (canva), utelatzke.com
 
 

Marketing-Skepsis? überwinden!

Marketing und Social Media sind also dringend geboten, weil sie zu mehr Bekanntheit und in folge Anfragen führen. Wären da nicht diese Mythen und Vorbehalte, Beispiele:

  • Marketing? Das ist doch Werbung. Wir sind keine Marktschreier und wollen nicht verkäuferisch wirken.

  • Marketing, wozu? Wir werden empfohlen, reicht doch!

  • Neue Website, wozu? Spielt keine Rolle, wie die aussieht. Wir haben so viel zu tun…. Das gehen wir mal nächsten Jahr an. Gut Ding braucht Weile.

  • Social Media? Dort ist nicht unsere Zielgruppe, reine Zeitverschwendung. Das sagt auch der Meier vom XY-Büro. (Der muss es ja wissen :-). Wir sind keine Influencer und wollen uns nicht verbiegen.

Personen vor Glaswand mit Post-its
 

Ach herrje! Was sind das alles für kontraproduktive Glaubenssätze und Meinungen. Vielleicht geht diese (Anti)Haltung in der Architekturbranche auf das frühere Werbeverbot zurück? Mag sein, aber das ist ewig her.

Zumal es kein Widerspruch ist, empfohlen zu werden und Marketing aktiv zu betreiben: Gerade wenn Ihr empfohlen worden seid, gehen Interessenten auf die Website oder auf Social Media, um sich ein Bild zu machen. Somit sollte der digitale Auftritt Klasse haben und funktional sein, am besten jetzt und nicht erst in 1, 2 Jahren. Zum Glück gibt es moderne Architekturbüros, die im Marketing Chancen sehen, Maßnahmen ergreifen und erfolgreich wachsen.

 

Unglaublich: 85 Prozent auf Social Media

Für alle, die immer noch zweifeln, ob Social Media ein Multiplikator ist, ein paar Zahlen: Laut HubSpot sind 85 Prozent der Bevölkerung Deutschlands in sozialen Netzwerken aktiv und das mehrere Stunden täglich (> Social Media Report 2023). Auf Instagram sind etwa 32 Millionen Menschen unterwegs, Linkedin nutzen 21 Millionen im D/A/CH-Raum (Quelle Statista, Juli 2023).

 
iPhone in Hand

Somit ist Marketing als das Zusammenspiel von Social Media-Kanälen und Website der direkte Draht zu den Zielgruppen. Seien es Kunden, Mitarbeitenden, Öffentlichkeit oder Medien. Sie sind alle dort! Ein probater Weg zu mehr Anfragen, stabilen Umsätzen und mehr kreativer Freiheit.

 
 

1. Marketing-Magnet Website 24/7

Eine funktionale, moderne Website ist das wichtigste Marketinginstrument für Architektur- und Innenarchitekturbüros. Es ist Eure Home-Base. Damit gelingt es, Eure Expertise, Qualität und Hochwertigkeit der Projekte eindrucksvoll zu präsentieren. Ihr vermittelt, wer Ihr seid, was Euch unterscheidet und Ihr baut Vertrauen auf. Ansprechende Texte und kuratierte Inhalte – z.B. ein Blog – holen Interessenten da ab, wo sie stehen. Das Schöne ist, der Onlineauftritt arbeitet immer für Euch: 24/7 und 365 Tage im Jahr.

Website für Architekten: Marketing mit Strahlkraft
 

2. Marketing über SOCIAL Media-Kanäle

Smartphone, Instagram

Social Media Kanäle wie Instagram, Linkedin, TikTok, Meta sind für Architekten die beste Ergänzung zur Website. Zunächst einmal sehr visuell, liegt es nahe, hier Fotos oder Videos der eigenen Arbeit zu zeigen. Zudem habt Ihr hier die Gelegenheit, mit der Zielgruppe zu interagieren: Mit informativen sowie emotionalen Inhalten inspiriert Ihr Eure Community, baut Beziehungen und Vertrauen auf. Somit entsteht ein Dialog und Follower werden auf Eure Website gezogen. Diese „Konvertierung” lässt sich durch Instagram- und FB-Werbeanzeigen verstärken.

 

3. Content Marketing – Inhalte mit Substanz

Website und Social Media-Kanäle profitieren von kuratiertem Content, weil solche Inhalte mehr sind, als die reine Selbstdarstellung. Dafür wechseln wir jetzt die Perspektive:

Potenzielle Kunden haben selten direkten Zugang zu realisierten Projekten. Allein wegen schöner Fotos auf der Website werden sie Euch sicher nicht beauftragen. Zudem gibt es auch andere gute Büros. Für ihr Bauvorhaben müssen Menschen lebenswichtige Entscheidungen treffen und beträchtliche Summen investieren. Dafür benötigen sie mehr Informationen und die Sicherheit, dass alles passt – fachlich sowie menschlich.

Darauf abgestimmtes Content Marketing schließt diese Lücke. Damit zieht Ihr Interessenten an, informiert und inspiriert sie. Ihr gewinnt Vertrauen, indem Ihr auf ihre Fragen, Wünsche und Sorgen eingeht. Inhalte können sein Blogartikel, Trends, Tipps, Case Studies, Interviews etc.

 

4. E-Mail marketing: Der Newsletter

Trotz Social Media hat der Newsletter nicht an Strahlkraft verloren, im Gegenteil: Er ist immer noch ein vitales Zugpferd, das Ihr für Euer Marketing nutzen könnt. Denn gerade hier ist der (regelmäßige) Kontakt zu den Abonnenten eng, und entsprechende Inhalte lassen sich ideal platzieren.

Zudem: Die Kontakte, die Ihr Euch mit der E-Mail-Liste aufgebaut habt, gehören Euch. Instagram, Meta oder Linkedin haben ihre Tücken, sie können abstürzen, Euer Account kann gesperrt werden etc. Der Algorithmus ist selten Euer Freund, trotz aller Strategie: Zu wachsen ist in den Sozialen Medien schwierig.

Der regelmäßige Newsletter ist ein Weg, „qualifizierte Leads” zu generieren. Also aufgewärmte Kontakte, die Euch kennen, sich auf Eure Inhalte freuen und zu Neukunden werden können. Um die E-Mail-Liste wachsen zu lassen, gibt es verschiedene Strategien. Etwa zu einem Gratis-Webinar über wirtschaftliches Bauen einzuladen. Oder Ihr bietet andere nützliche Inhalte im Tausch gegen die E-Mail-Adresse an. Das ist der sog. Lead-Magnet, früher auch Freebie genannt.

Interior, Wand, Detail
 
 

⁠5. Publikationen & Vorträge

Haltet Vorträge, veröffentlicht ein Buch (Monografie), gebt Interviews, tretet bei Podcasts auf oder ruft einen eigenen Podcast ins Leben. So werdet Ihr als Experte-in gesehen, bezieht Stellung zu aktuellen Themen und positioniert Euer Büro. Das interessiert nicht nur pot. Bauherren, sondern auch Absolventen, die ihre Karriere starten wollen sowie andere Mitarbeitende.

PR: Zum Marketing in eigener Sache in Form von Veröffentlichungen gehört auch die richtige Medienauswahl. Wo ein Projekt am besten publiziert werden sollte, hängt von der Zielgruppe bzw. Leserschaft ab. Fragt Euch, was Ihr damit erreichen wollt: Anfragen erzielen oder Mitbewerber beeindrucken? Letztere werden Euch eher nicht beauftragen.

Prüft, welche Magazine potenzielle Kunden lesen, seien es Private, Investoren, Entwickler etc. Ein Beispiel: Wer eine Luxusvilla bauen möchte, liest nicht die einschlägige Fachpresse, sondern Wohn- und Designmagazine. Auch die Sonderbeilagen rund ums Thema Architektur und Bauen der auflagenstarken Tagespresse sowie Immobilien-Fachtitel sind gute Optionen.

Architekturskizze-canva
 

Fazit – Ausblick

Der Text gibt eine kleine Einsicht, welche Marketingstrategien für Architekturbüros sinnvoll sind. Die Optionen sind vielfältig, mitunter komplex. Es kann sinnvoll sein, sich an eine Marketingagentur zu wenden. Grundsätzlich sind alle beschriebenen Maßnahmen auch von Euch umsetzbar. Das hängt von Zeit und Euren Kapazitäten ab. Wichtig ist, dass Ihr Eurer Marketing gezielt in Angriff nehmt, es lohnt sich mit Sicherheit.

 
Ute Latzke, Expertin für Architekturkommunikation, Foto: latzke

Du bist unsicher über den richtigen Weg Deines Architekturmarketings? Oder Du stehst schon in den Startlöchern, kommst aber zwischen Meetings, Planung, Entwurf und Bauleitung nicht in die Umsetzung? Dann wäre der erste Schritt, einen Plan zu erstellen und entsprechende Maßnahmen sukzessive umzusetzen.

Gerne unterstütze ich Dich dabei. In einem > Erstgespräch können wir uns kennenlernen und Deine mögliche Strategie besprechen. Oder schreibe mir einfach eine > E-Mail.