Warum der Ikea-Effekt Innovation im Kreativ-Business ausbremst und wie er sich überwinden lässt
/Kennst Du das Gefühl? Stundenlang über einer Website gebrütet, Texte formuliert, ein Logo gebastelt. Das Ergebnis ist „Deins“, mit all der Mühe und Emotion. Der „Ikea-Effekt“ beschreibt genau diese tiefe Wertschätzung für Eigenkreationen. Was privat zum Stolz auf das selbst montierte Regal führt, kann im Business fatal sein. Denn diese emotionale Bindung ans „Selbstgemachte“ macht blind für bessere Lösungen und kann den Innovationsschub verhindern. Bist Du bereit, Dein „Business-Regal“ kritisch zu beäugen? Oder einfach mal die von Deinem Kumpel gebastelte Website einem Reality-Check zu unterziehen?
Hast Du schon vom „Ikea-Effekt“ gehört? Solltest Du. Nein – das ist nicht der Schrauben-Frust beim Aufbau des Billy-Regals. Immerhin hat das Möbelhaus ja Ende 2024 seine Steck- und Faltsysteme in Deutschland eingeführt.
Der Ikea-Effekt beschreibt die Tendenz, dass Menschen Dinge übermäßig wertschätzen, die sie selbst gemacht oder aufgebaut haben. Psychologen entdeckten das Phänomen Effekt in einer Studie: Probanden sollten ein Ikea-Möbel montieren und wurden später befragt, wie viel sie dafür ausgeben würden. Das Ergebnis: Die Selbstbauer waren bereit, rund 63 Prozent mehr für ihr Werk zu bezahlen, als die Kontrollgruppe für das bereits fertige Produkt! Das ist krass, oder? (zur Studie der Havard Business School: Ikea-Effect – When Labor leads to Love)
Da steckt Herzblut drin – das ist der Knackpunkt
Möbel aufbauen, steht hier symbolisch für den Ikea-Effekt im Berufsleben. Dieser betrifft auch Fotoshootings, Web-Design, Branding oder Kommunikation, generell eben Dienstleistungen und den Vibe: „Hm… kann ich auch!” Da fehlt es meist nicht an Hingabe, aber oft an der Expertise. Und selbst wenn die DIY-Ergebnisse leidlich gut sind, gibt es eine Kehrseite: Der Effekt hemmt die Bereitschaft zur Innovation, Evolution und Suche nach neuen Lösungen.
Das liegt an dem subjektiven Mehrwert, den wir selbst gemachten Produkten (oder entwickelten Prozessen) beimessen. Wir sind emotional involviert: Schweiß, Flüche, Freude, wenn es klappt – da steckt Herzblut drin. Und genau das ist der Knackpunkt. Auf Unternehmen und die berufliche Praxis herunter gebrochen, manifestiert sich im Ikea-Effekt:
> Status quo bewahren: Durch die emotionale Bindung ans Selbstgemachte neigen Unternehmer/innen dazu, Neues zu meiden. Verbesserungen und Innovation werden kaum angestrebt, da wir mit dem Status quo zufrieden sind.
> Verschwendung von Zeit und Ressourcen: Das Zusammenbauen kann zeitraubend und frustrierend sein. Diese Energie könnte man sinnvoller für andere Aktivitäten nutzen.
> Schlechte Ergebnisse: Nicht jeder ist handwerklich begabt. Die Selbstversuche in Kombination mit fehlender Expertise führen selten zu Top-Ergebnissen.
> Scheuklappen: Der Ikea-Effekt fördert eine „Do-it-yourself"-Mentalität, die uns blind macht für andere Lösungen sowie externe Expertise.
Eigenkreationen und made by friends bremsen Wandel und Innovation aus
In vielen Unternehmen und Branchen – gerade auch der Architektur – zeigt sich der Effekt. Da wird an Liebgewonnenem festgehalten, mitunter aus falscher Loyalität. So etwa die 15 Jahre alte Website, einst von der Grafikerin gestaltet, die eigentlich zuständig ist für Illustrationen und Printsachen. Oder die Texte, die der Kumpel oder die Schwägerin mal eben so verfasst hat. Nicht falsch verstehen: Das kann auch gut sein! Ist es aber meist nicht.
Das unter Planungsbüros übliche Klammern an die Empfehlung anstelle Offenheit für moderne Wege im Marketing. Motto: „Wir sind Kreative, keine Vertriebsleute”. In dem Fall ist das Festhalten an der Genialität der Empfehlung der Ikea-Effekt. Die Effizienz des gewohnten guten alten Weges wird überschätzt, gleichzeitig scheinen neue, wirkungsvollere Methoden nicht attraktiv. Warum auch immer. Die Folge ist oft eine Auftrags-Achterbahn.
Die Liebe zur eigenen Profession
Trotz hartem Wettbewerb denken nur wenige Profis aus der Kreativ- oder Architekturbranche über zusätzliche Erlösquellen nach. Etwa, Menschen in bestimmten Bereichen mit ihrer Expertise zu coachen. Oder attraktive Beratungs- u. Servicepakete für Interessenten zu schnüren, etwa auch als guter Einstieg für ein späteres größeres Projekt: „Nee, ich bin doch kein Berater… oder das ist mir viel zu klein klein. Und überhaupt, ich bin Architekt/in, darin bin ich am Besten.” Klarer Fall von Liebe zur eigenen Profession als eine Spielart des Ikea-Effekts. Auch das könnte zur Innovationsbremse werden. Eine Haltung, die ich überwunden habe: Erfolg muss nicht immer durch einen hochpreisigen 1:1-Service erfolgen. Mit ersten kleinen Produkten zeige ich, dass es auch andere Wege gibt, mit mir zusammenzuarbeiten.
Muster durchbrechen und den Ikea-Effekt aushebeln
Also, wie durchbrechen wir diesen inneren Ikea-Projekt-Modus? Es gibt zwei Wege: Entweder Du stößt selbst Neues an und probierst Dich aus. Oder du setzt auf Hilfe von Experten, was Zeit spart und Nerven schont. So kannst Du Dich auf dein Kerngeschäft konzentrieren, während andere Dein Projekt für Dich vorantreiben.
Wichtig: DIY ist nicht per se schlecht! Unter guter Anleitung bin ich ein Fan davon. Intuitive Webeditoren ermöglichen beispielsweise einen soliden Onlineauftritt in Eigenregie. Oft ist die Kombination aus Eigenarbeit und strategischer Unterstützung sogar besser als ein überfrachteter Agenturansatz. Lies dazu auch diesen Beitrag über einen gangbaren Weg zur eigenen Website.
Vom Effekt zur Effektivität
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