Special: imm cologne 2017

Printkataloge mit Liebe zum Detail

Petite Friture ist der ausgefallene Name einer jungen französischen Interieurmarke, die sich mit jungen Talenten umgibt, deren neuen Designs überraschen. Ob Hocker, Tische, Lampen oder Dekoartikel – jedes Designerstück ist unkonventionell und kreativ. Mir ist das teilweise zu verspielt und zu farbig. Jedoch haben mich die beiden Printkataloge der Newcomer begeistert, weshalb ich sie gleich am Messestand abgegriffen habe und hier in Auszügen vorstelle, ebenso wie den Folder von muuto.

Mit Liebe zum Grafikdesign, dementsprechend gut gewählter Typografie und aufwändigen Details wie Letterpress und Ausstanzungen begeistert das Designkonzept von Petite Friture. Neben den zwei Printkatalogen der Franzosen zeigen die letzten drei Fotos den eher einfachen Folder von muuto. Die Dänen positionieren sich mit "New Perspektive" und vom Möbeldesign her geradliniger als Petite Friture. Teils ebenfalls farbenfroh, teils reduziert im monochromen Betonlook. 

Natürlich gab es weiteres interessantes Print- und Merchandizingmaterial, doch die Tasche ist dann irgendwann voll und leider kann man nicht alles mitschleppen. Aufgefallen ist mir noch "CUBE", ein Metropolmagazin für Architektur, modernes Wohnen und Lebensart, das über Projekte in unterschiedlichen Regionen Deutschlands (Düsseldorf, Köln, München, Hamburg, Berlin etc.) sowie in der Schweiz und Österreich berichtet. Der Inhalt und die Bilder halten, was der Name verspricht: Reduzierte und geradlinige Architektur und Interieurs. Insgesamt ansprechend gemacht, die Projekte sind gut gewählt, das Layout stimmig. Zu krisitieren wäre höchstens die sehr fette Akzentlinie unter den Headlines (mindestens 2 Punkt!) sowie die Tatsache, dass keines der Fotos im Anschnitt steht – außer bei den Anzeigen der Kunden. Das passt m.E. nicht zu den präsentierten, zumeist minimalistischen Interieurs und konterkariert die klare Anmutung des Magazins. Das ist aber auch Geschmackssache. 

Grundsätzlich zeigte sich auf der gesamten imm cologne, dass Printprodukte in der Interieur- und Möbelbranche – trotz Internet bzw. Instragram, Facebook Pinterest und Co. – weiterhin sehr präsent und beliebt sind. Da fließt viel Kreativität ein und offenbar sind die Budgets dafür vorhanden. Sehr erfreulich, sowohl für die Zulieferer wie Agentureren, Druckereien und Papierhersteller sowie für die Möbelbranche als auch den Endkunden. Denn der erhält gleich ein wertiges Lookbook zur Inspiration.