Get Seen: Wie Philip Kistner als Architekturfotograf authentisch Reichweite aufbaut
/Philip Kistner aus Düsseldorf ist Fotograf und Spezialist für ganzheitliche Architekturkommunikation. Während viele in Social Media nur noch auf kurzlebige Trends setzen, haben er und sein Team über die Jahre eine durchdachte Präsenz mit Strahlkraft aufgebaut. Im exklusiven Interview für „Get Seen" erklärt er, wie authentische Sichtbarkeit funktioniert – und warum Content Marketing für Kreative so wertvoll ist.
Philip, auf Deiner Website finden wir ein Magazin mit Interviews, Leitfäden & Tipps etc. Warum betreibst Du diesen Aufwand?
„Einerseits macht es mir Spaß, Wissen zu vermitteln und Impulse zu geben. Unser Anspruch geht dabei weit über die Architekturfotografie hinaus: Wir denken mit und immer aus Sicht unserer Kunden. Nicht jedes Projekt muss sofort in einer großen Bildproduktion enden. Manchmal sind Leitfäden, ein persönliches Gespräch oder kompakter Workshop genau das Richtige. Diese zusätzlichen Inhalte – nennen wir es Content Marketing – tragen dazu bei, die Reichweite zu erhöhen und das Vertrauen in uns zu stärken.”
Kannst Du das genauer erklären? Viele denken, eine Website sei genug.
„In allen Branchen gibt es unzählige Anbieter auf dem Markt, einige sehr bekannt, manche nicht. Eine funktionale und attraktive Website zu haben – ob als Fotograf oder Architekturstudio – ist wichtig, aber m.E. auch selbstver-ständlich. Trotzdem findet man uns nicht unbedingt sofort oder bucht uns einfach so. Deshalb habe ich mir frühzeitig überlegt, welche Inhalte meine Reichweite steigern könnten: Was interessiert Architektur- und Planungs-büros, was treibt sie um und wie passe ich da rein?
Der Sweetspot liegt doch darin, die Probleme meiner Zielgruppe zu erkennen und im weitesten Sinne hilfreich zu sein – ob nun mit der Fotografie oder eben mit Tipps und Leitfäden. So hat z.B. das Verzeichnis für Architekturkommunikation Interessenten auf meine Website gezogen. Mir ging es darum, etwas anzubieten, das Nutzer weiterbringt. Und auch auf diese Weise steigert sich unsere Bekanntheit als Dienstleister für Architekten.”
Welche Inhalte spielst Du aus und wo bist Du überall unterwegs?
„Neben dem Magazin veröffentlichen das Team und ich einen Newsletter. Ich bin auf Instagram und LinkedIn aktiv – mein bevorzugter Kanal. Ich habe das Gefühl auf Linkedin substanziellere Beiträge erstellen zu können, woraus sich eher ein Dialog ergibt.”
Viele Unternehmen der Branche verlassen sich auf Empfehlungen. Ist das klug?
„Empfehlungen sind wertvoll – ob für ein Architekturbüro, Interiordesigner oder für uns. Aber allein darauf zu setzen, reicht m.E. nach nicht für eine konstante Auftragslage. Besser ist, sich aktiv auf den Schirm der Zielgruppe zu bringen. Es geht um Vertrauen und darum, zur richtigen Zeit Antworten parat zu haben – nämlich auf die Fragen oder Keywords, die Leute in die Suche eingeben. Will jemand wissen ‚Wie teuer ist ein guter Architekturfotograf?‘, bietet unser Magazin passende Inhalte. Und auch das sorgt dafür, dass Interessierte unsere Website finden.”
Gelingt es noch, organisch Anfragen zu erhalten, also ohne Google Ads?
„Es ist schwieriger geworden, das merken wir auch. Doch mit relevantem Content auf verschiedenen Plattformen lässt sich vieles ausgleichen. Wenn ein Beitrag genau den Nerv der Zielgruppe trifft, ist schon viel gewonnen. EEAT nennt Google das, also Erfahrung, Expertise, Autorität und (Trust) Vertrauen aufbauen. Das sind die Kriterien, nachdenen die Suchmaschine Websites und deren Inhalte bewertet. Es ist also von Vorteil, guten Content anzubieten, der die eigene Kompetenz beweist."
Wie wichtig ist KI – und wie können Architekten und Kreative die Vorteile nutzen?
„KI ist ein Tool, das wir punktuell einsetzen, um Prozesse zu beschleunigen, etwa um Texte zu strukturieren, Ideen zu finden oder Social Media-Inhalte vorzubereiten. Die kreative Umsetzung, das Feingefühl für Bildsprache und die persönliche Note in den Texten bleibt bei uns. Planungsbüros könnten sich von KI unterstützen lassen bei Textentwürfen für Projektbeschreibungen, Interview-Leitfäden und Content-Ideen. Wichtig ist, die Ergebnisse kritisch zu prüfen und Texte oder Konzepte mit der eigenen Expertise anzureichern.”
Wie funktioniert Sichtbarkeit mit Stil und Substanz?
„Für uns beginnt Sichtbarkeit nicht mit ‚Lautsein‘, sondern mit Relevanz. Wir fragen uns: Was interessiert unsere Zielgruppe wirklich? Und wie können wir mit unseren Inhalten einen echten Mehrwert schaffen? Das kann ein inspirierendes Bild, praxisnaher Tipp oder ein Einblick hinter die Kulissen sein. Stil entsteht, wenn Inhalte zur eigenen Haltung passen, und Substanz, wenn sie helfen, Probleme zu lösen oder neue Perspektiven zu eröffnen. Das ist für uns die Basis – der Rest ist Kontinuität und Authentizität.”
Philip Kistners Ansatz zeigt: Konstant an der Reichweite zu arbeiten, zahlt sich auf Dauer aus. Kuratierter Content ist eine wirksame Strategie, um auf den Schirm der richtigen Kunden zu kommen. Genau diese Philosophie steckt auch hinter „Get Seen – Sichtbarkeit Substanz und mit Stil”. Mehr über das neue Playbook erfährst Du hier →
Bildrechte: Philip Kistner Architekturfotografie, Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung.