Spektakuläre Ansichten

Spektakuläre Ansichten

Menschen, die wenig Zugang zu zeitgemäßer Architektur und Betonbauweise haben, empfinden diese oft als kalt oder trist, Tenor: Ist das Gebäude schon fertig oder soll das so bleiben...? Dass es auch anders geht, als puristisch weiß oder betongrau, zeigt eindrucksvoll das Museum für Architekturzeichnung in Berlin. Das 2013 fertiggestellte Projekt stammt vom Moskauer Architekturbüro SPEECH Tchoban & Kuznetsov.

Read More

Öfter mal auf Instagram entfolgen

Als Texter treibt mich an so klar und schlank wie möglich zu formulieren. Letztendlich steht das allen Texten und Kunden besser. Doch darum geht es hier nicht, sondern um einen “Instagram-Frühlingsputz”: Endlich habe ich meine IG-Abos entrümpelt! Interessanter Weise waren darunter viele Bussinessaccounts, zumal aus der Kreativbranche, denen ich nicht mehr folge.

Inspiration erwünscht

Grundsätzlich finde ich es inspirierend, Anregungen von vielen IG-Abos zu erhalten. Zumal ich auch nicht zu den Influencern oder Unternehmen mit 10 K oder 100 K Followern gehöre, die selbst nur 90 Intstagramaccounts folgen. Ist ja auch so cool ;-). Klar, auf wenige Abos lässt sich leichter fokussieren und gezielter interagieren, stimmt schon. Dennoch frage ich mich, woher der/diejenige seine/ihre Anregungen erhält. Ab und an ist man ja auch nur aus Spaß auf IG unterwegs, interessiert sich für Kunst, Mode, Fitness, Lifestyle oder Interior, whatever. Da kann mir keiner erzählen, dass bei nur 90-100 Abos konstant guter und inspirierender Content im Feed auftaucht. Zumal manche Nutzer auch nicht täglich posten. Ein Klick auf “Entdecken“ ist auch weniger ertragreich als gedacht: Der Algorithmus schlägt fast ausschließlich Posts oder Profile vor, die denen entsprechen, denen man ohnehin folgt. Selber erlebt, willkommen in der Filterblase! Doch jeder wie er mag. Nun aber zurück zum Entrümpeln…

Frühjahrsputz schafft Freiraum und Klarheit

Angeregt zum Frühjahrsputz wurde ich durch Trajan Tosev, ein fähiger Instagramstratege für Selbstständige, der sein Portfolio unlängst mit dem Podcast “Echt abgefahren” ergänzt hat. Tatsächlich hatte ich das Gefühl, dass bei vielen IG-Accounts, die ich abonniert hatte, mehr Masse als Klasse vorherrscht. Oder mich die Themen einfach nicht mehr angesprochen haben. Jedenfalls wurde es mir zu viel. Also sagte ich rund 100 Accounts Goodbye. Das tat ich keinesfalls leichtfertig, im Gegenteil: Habe jedes der gut 360 Profile und deren Feeds nochmal gecheckt, bevor ich entfolgt bin! Das war aufwendig und zeitraubend. Aber jetzt ist mein Abofeed klar überschaubar und ich bin wieder offen für Neues!

Bedeutet kreativ sein, zwangsläufig gut sein?

Nicht mehr folge ich z.B. vielen Agenturen. Es hat mich überrascht, eher noch geärgert, wie lahm (inhaltlich und optisch) die Feeds dieser “Kreativen” sind. Obwohl viele der Branchenvertreter zig Designpreise gewonnen haben. Doch auf Insta-Feeds sieht man nix davon! Die vorherrschenden Motive bleiben sinnfreie, zumal unattraktive Fotos von Kaffeetassen (“Guten Morgen!”) oder Kicker- und Pizzarunden im Office. Und wenn dann mal interessante Projekte gepostet werden, fehlt die Erklärung, worum es geht und was es soll... Herrje! Auch die Binsenweisheiten vieler “Social Media-Experten” mit ihren uninspirierenden Feeds nerven mich irgendwann nur noch, also: Kill Abo.

Mehrwert und weniger Pizzafotos

Offenbar hat sich noch immer nicht (sic! 2019) herumgesprochen, dass in IG mehr Potenzial liegt. Naja, es macht ja auch Arbeit, wenn’s gut werden soll, was wohl der springende Punkt ist. Stichwort: „Mehrwert geben“ mit gutem Content: attraktive! Fotos, Videos und Grafiken sowie Texte mit nützlichen Informationen oder Stories, whatever... Zumindest erwarte ich das von einem Businessaccount. Es gibt viele private Nutzer auf IG, die das wesentlich besser drauf haben. Und es ist mir eine Freude, diesen Accounts weiter zu folgen.

 

imm cologne 2019

Junge Talente mischen die Möbelmesse auf: Auch 2019 präsentierte sich auf der cologne das Who-is-Who der internationalen Möbelbranche. Als bekennender Fan reduzierten skandinavischen Designs durchstreifte ich wie immer die Pure Editions-Hallen auf der Suche nach Inspirationen und Novitäten. Da die “Üblichen Verdächtigen“ wie erwartet gut abgeliefert hatten, verlegte ich den Fokus kurzerhand auf die Entwürfe der Pure Talents und von Studenten diverser Hochschulen.

Besonders ins Auge gefallen sind mir die minimalistisch-konstruktiven Entwürfe der Handtuchablage und Leuchten: sehr elegant, stimmig und vor allem nützlich. Die Arbeiten entstammen dem Ausbildungsbereich Metallbilden an der Staatlichen Zeichenakademie Hanau unter Leitung von Claudia von Hansemann. Die Dozentin unterweist die Studierenden in metallbildnerischen Techniken zur Herstellung von Lifestyle-Produkten wie etwa Kleinmöbel, Accessoires oder Leuchten.

Handtuchhalter, Entwurf Katharina Planchart, Foto: U. Latzke

Die Tischleuchten aus Metall von Julia Lenz erinnern an Papiertüten, Foto: U. Latzke

LED-Leuchte Perplexis von Nadia Scheuren, Foto: U. latzke

Im Gespräch auf der imm cologne erzählte Claudia von Hansemann, dass die Absolventen lernen sollen, Entwürfe zu erarbeiten, die gutes Design und die sich verändernden Nutzungsgewohnheiten berücksichtigen. “Im Vorfeld steht immer die Untersuchung der Lebensgewohnheiten verschiedener Zielgruppen. Die Studenten erarbeiten darauf zugeschnitten handwerklich-technische Lösungen. Im Anschluss werden diese als 1:1-Modelle umgesetzt und auf Praxistauglichkeit erprobt. Das wesentliche Kriterium für die Umsetzung einer Arbeit ist am Ende immer die serielle Machbarkeit.“ Mit ersten Interessenten aus der Industrie sei man schon Gespräch… Da drücke ich die Daumen.

Übrigens: Auch die übrigen am Stand der Zeichenakademie Hanau präsentierten Entwürfe fand ich gelungen, ebenso wie die der Studenten anderer Hochschulen. Doch leider ließen sich diese – u.a. wegen der Lichtverhältnisse oder der vielfachen Interessenten auf den Ständen – fotografisch nicht optimal einfangen, sorry!

Zeitungsständer, Entwurf von Lorena Gerlach, Foto: Zeichenakademie Hanau

Garderobe von Stefen Topitsch, Foto: Zeichenakademie Hanau

Diese Fotos hat mir die Zeichenakademie nachträglich
zur Verfügung gestellt.

LED-Leuchte zum Anlehnen von L. Gerlach, Foto: Zeichenakademie Hanau

Pflanzencontainer von Carl Krämer, Foto: Zeichenakademie

 

Pure Talents 2019

Es folgt eine Bildergalerie mit einer Auswahl der auf der imm cologne 2019 präsentierten Pure Talents sowie einiger studentischer Semesterarbeiten. Die Angaben in den Bildunterschriften sind nicht alle vollständig, gerne ergänze ich diese. Infos bitte senden an: ulatzke@aol.com.

 

imm cologne 2019: Meine Favoriten

In der folgenden Bildergalerie zeige ich einige Eindrücke bzw. meine persönlichen Highlights der imm cologne 2019. Der Fokus liegt auf Skandi-Design.

 
 

TOP-10 Websites 2019 mit Netzwert

Rankings mit gefälligen Internetauftritten eines jeden Jahres sind Legion. Die Kriterien sind guter Content, modernes Design, schicke Typo sowie Usabilitity, sinnvolles SEO etc. Natürlich achte ich auch darauf, sonst klicke ich schnell weg. Ob nun jede Website meiner Top 10-Liste 2018 diese Voraussetzungen voll erfüllt, sei dahin gestellt. Es ist eine ganz persönliche Auswahl von Seiten, die mich inspirieren und begeistern oder die nützlich sind. Die Nummern dienen zur Orientierung und seine keine Platzierung.

1. CEREAL Magazine – Augenschmeichler für Minimalisten
Das britische Cereal Magazine erscheint zwei Mal im Jahr als Printheft und ist auch im Web präsent. Es geht um Reisen, Lifestyle und Kunst. In jeder Ausgabe gibt es einen Schwerpunkt zum Thema Reise sowie Artikel rund um Design, Kunst und Mode. Sehr elegant und minimal at it’s best!!!


2. Simply Chocolate – Achtung: Eyecandy!
Der Schokoladenshop überzeugt allein schon optisch. Simpler Onepager, aber farblich und vom Corporate Design sehr gelungen. Jeder Schokoladenriegel wird im entsprechenden Farbumfeld präsentiert, trotz allem ist die Wirkung clean und chic. Wenn die Schokolade so schmeckt, wie die Website aussieht, her damit!


3. Typewolf – Durchstreift das Revier nach Schönschrift
Die Spürnase für ansprechende Typografie im WWW ist Jeremiah Shoaf. Auf der Website des amerikanischen Designers stößt man auf ein ganzes Schriftenuniversum. Typewolf gibt Empfehlungen, welche Typen harmonieren und nennt Alternativen zu angesagten, aber kostenpflichtigen Fonts. Auch die Site of the day oder das Lookbook fehlen nicht. Eine Inspirationsquelle für gute Typografie im Netz.


4. P3D – Viel Liebe zum Detail
Das Büro P3D erstellt 3D-Modellierungen, Architektur- und Produktvisualisierungen. Hier ist es weniger das Websitedesign an sich, das mich begeistert, sondern es sind die gezeigten Projekte. Die Darstellungen von Außen- und Innenräumen sind sehr elegant, gekonnt und realistisch. Gelungen ist auch der Animationsfilm für einen Werkzeughersteller.


5. MailChimp – Spritziger Relaunch
Der Newsletter-Dienst MailChimp mit dem Äffchen hat einen neuen Look. Gelb ist hier die dominierende Farbe und nun flatter ein Vogel zur Unterhaltung. Im Screenprint knallt das Gelb ziemlich, doch beim Scrollen über die Website – besonders im Kontrast mit weißem Hintergrund und schwarzer Typo – sieht das sehr gut aus. Der Font ‘Cooper’ wirkt etwas gestaucht aus, trotzdem hat der Schriftstil Format und Wiedererkennungswert.


6. Bolia – starke Bildsprache
Dass die Skandinavier in Sachen Möbel und Design groß sind, ist nichts Neues. Die Dänen Bolia bilden da keine Ausnahme. Erwähnenswert an diesem Auftritt ist weniger das Webdesign. Das ist schlicht und gerade bei Shops ist weniger Getue manchmal mehr. Es die herausragende Bildsprache der Dänen, die sich in den sehr stilvollen inszenierten Interieurs und den grandiosen Fotos manifestiert, artful!


7. 12.18 – klare Kante mit Überraschungseffekt
Seiten von Immobilien- und Projektentwicklern sind meist öde und wenn nicht, leben sie nur von den netten Bildern realisierter Projekte. Dagegen präsentieren sich 12.18 Investment Management überraschend anders: modern, frisch, emotional und keck. Der Reiz liegt in klaren Ansagen (Wir spekulieren nicht, wir investieren in Werte), kontrastreicher Typo (abgesehen von dem zu winzigem Fließtext – 12 Punkt!), attraktiven Grafiken und Fotos. Das sorgt für Spannung und hält einen auf der Seite.


8. Barkli Gallery – Kunst auf Abwegen
Die Website der Barkli Gallery verleitet zur Annahme, es handele sich um eine Kunstgalerie. Tatsächlich aber ist es ein Clubhouse mit 43 Appartements in Moskau. Das historische Gebäude, das vollständig renoviert wurde, befindet sich jedoch in direkter Nähe der renommierten Tretyakow-Galerie und somit in kunstvoller Gesellschaft. Wer hier einzieht, erlebt architektonische Noblesse. Genau diese Ästhetik gibt die Webseite gekonnt wieder. Chapeau!


9. Naturalis – Biodiversity für Ästeten
Naturalis ist der Name für das Nationaal Natuurhistorisch Museum (Nationales Naturgeschichtliches Museum) in Leiden. Die Website lebt durch die Highend-Fotos der dort gezeigten Exponate. Bei Klick aufs Bild eines der niedlichen Tiere, gibt es weitere Abbildungen in Hochauflösung sowie und Erklärtexte. Sehr cleaner Auftritt mit klarer Typo und wirklich wirklich (!) brillanten Fotos. Ein Genuss für kleine und große Naturfreunde.


10. Hahnsinn – Wahnsinnig viel Methode und Know-how
Last, but sicher not least der letzte Auftritt zum Gutfinden. Hahnsinn oder das Büro für Design&Webentwicklung realisiert moderne, ästhetische und effektive Webseiten und Corporate Designs. Wer sich mit der Website befasst, entdeckt ein stimmiges Gesamtkonzept inklusive Blog mit nützlichen Tipps rund um Webdesign, SEO, Schriftgestaltung uvm, richtig gut!